Die Gemeinde Großkarolinenfeld (bei Rosenheim) ist seit Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde am 12. Januar 2001 die erste Partnergemeinde unserer Gemeinde.
Begonnen hatte die Freundschaft beim Museumsfest in Kleinhohenried am 06. September 1998, wo eine Delegation aus Schwetzingen und Großkarolinenfeld anwesend war. Bei gemeinsamen Gesprächen wurden dabei viele Gemeinsamkeiten entdeckt.
Gemeinsame Wurzeln
So folgten die Vorfahren von Großkarolinenfeld und Königsmoos im Jahre 1802 dem Aufruf des damaligen Kurfürsten und späteren Bayerischen Königs Max I. Josef. In den Regularien der Kurfürstlichen Landesdirektion vom 22.02.1802 wurde beschlossen, dass die Kolonisten auf Moos und öden Gründen siedeln dürfen und zwar auf Ansiedlungen um Rosenheim, dem jetzigen Großkarolinenfeld und auf den Neuburg’schen Kammeral-Koloniegründen im Donaumoos. Durch den Einfall der französischen Truppen in ihre Heimat fiel es den Bewohnern in der Pfalz bzw. der Gegend um Heidelberg nicht schwer, ihre Heimat zu verlassen, zumal die Angebote für die neue Heimat recht zuversichtlich und vielversprechend klangen. Den Ansiedlern sollten die Gründe ganz unentgeltlich und auf Eigentum überlassen werden, jedoch gegen eine jetzt schon festgesetzten Jahresbodenzins, der aber erst nach 10 Jahren zu entrichten ist. König Max I. Josef und dessen Ehefrau Karoline, gaben unseren Orten den Namen. König Max war somit Namensgeber von Untermaxfeld und Obermaxfeld und seine Gattin Karoline wurde im Namen "Großkarolinenfeld" verewigt. Durch die Gemahlin Karoline, die protestantisch war, kam dann auch der evangelische Glaube nach Bayern. In Großkarolinenfeld steht auch die erste evangelische Kirche Altbayerns (erbaut 1822).
Gegenseitige Besuche
Aufgrund der guten freundschaftlichen Kontakte sowie der gleichverlaufenden Siedlungsgeschichte der beiden Gemeinden haben die Gemeinderäte im Jahr 2000 beschlossen, eine offizielle Partnerschaft miteinander einzugehen. Mittlerweile gab es schon mehrere gegenseitige Besuche. Die Gemeinde Königsmoos besuchte im Rahmen des Betriebsausfluges 2000 die Partnergemeinde. Der Männergesangverein und die Frauensinggruppe aus Großkarolinenfeld konnten bereits bei Gottesdiensten in unserer Gemeinde mitwirken. Zuletzt war eine Königsmooser Abordnung bei der Verabschiedung des bisherigen Bürgermeisters Günter Schramm am 24.03.2001 und bei der 200-Jahrfeier im Juli 2002 in Großkarolinenfeld.
Am 03. Oktober 2010 wurde die Partnerschaft mit der befreundeten Gemeinde Hergenfeld offiziell besiegelt. Eine Königsmooser Delegation reiste zusammen mit der Königsmooser Musi und den Böllerschützen aus Untermaxfeld und Klingsmoos zum Festakt nach Hergenfeld. Im Rahmen einer würdevoll gestalteten Feierstunde wurde die Partnerschaftserklärung durch die beiden Bürgermeister Heinrich Seißler und Martin Theis unterzeichnet. Beide Partner bekunden ihren Willen, Begegnungen und Aktivitäten nach Kräften anzuregen, zu fördern und zu pflegen, um die Partnerschaft ständig mit Leben zu erfüllen.
Mit der Gemeinde Hergenfeld besteht seit dem Jahre 2003 ein reger Austausch. Johann Peter von Kling, der Namensgeber des Königsmooser Gemeindeteils „Klingsmoos“ ist nämlich in Hergenfeld geboren. Dem Heimatforscher Fritz Centmeier (verstorben am 07.11.2005) aus Klingsmoos ließ diese Tatsache keine Ruhe und so stellte er anlässlich eines Besuches im Jahre 2002 den Kontakt her. Daraufhin entwickelte sich im Laufe der Jahre durch gegenseitige Besuche eine innige Freundschaft. Das Königsmooser Weinfest ist mittlerweile alljährlicher Treffpunkt unserer Freunde aus Hergenfeld.
Aus der Geschichte der Gemeinde Hergenfeld
Hergenfeld liegt zwischen Naheland und Hunsrück am Fuße des Soonwaldes. Diesem Standort ist es zu verdanken, dass der Ort nicht nur von Äckern und Wiesen, sondern auch von Wäldern umgeben ist. Auch die Weinberge, die sich direkt an die Ortslage anschließen, sorgen für eine abwechslungsreiche Umgebung. Die Dorfgründung dürfte auf das Jahr 969 zurückgehen. Genaue Recherchen sind sehr schwierig, da Urkunden und Chroniken durch Kriege und Feuersbrünste verloren gingen.
Ein berühmter Sohn der Gemeinde war Johann Peter von Kling, der am 08. März 1749 als Kind des Lehrers Konrad Kling und seiner Ehefrau geboren wurde. Nach einer höheren Schulbildung in Speyer, Mannheim und Wetzlar wurde er bereits 1774 Mathematikprofessor und 1780 Hofkammerrat an der Wirtschaftsverwaltung der Kurpfalz. Durch Kurfürst Karl Theodor wurde Kling zwischen 1783 und 1795 zum führenden Forstfachmann der Kurpfalz. Im August 1795 wurde Kling durch den inzwischen auch zum Bayer. Kurfürsten ernannten Karl Theodor nach München berufen. Hierbei hat er sich um die Kultivierung des Donaumooses große Verdienste erworben, sodass auf allerhöchsten Befehl seiner Königlichen Majestät mit Schreiben vom 28.02.1831, die bisherige Kolonie „Theresienfeld“ den Namen „Klingsmoos“ erhalten hat.
Die Gemeinde ist zwischenzeitlich zu einer beliebten Wohngemeinde mit über 500 Einwohnern geworden. Durch herausragende Projekte - gerade bei der Dorferneuerung - wurde die kleine, liebenswerte Gemeinde durch das Land Rheinland-Pfalz mit mehreren Preisen ausgezeichnet.