Über die Entstehung des Donaumoospegels, der sich im Gemeindeteil Ludwigsmoos, befindet, berichtet der Donaumoos-Inspektor Widemann in einem Schreiben vom 09.11.1860 an die Regierung von Schwaben und Neuburg folgendes:
Die frühere Intention (Absicht) der Kultivierung des Donaumooses beruhte einzig und allein auf Bewässerung. Zu diesem Behufe (Zweck) wurden sogar Schleusen in Privatgrenzgräben errichtet, damit ja kein Tropfen Wasser entrinne. Im Jahre 1836/37 befand sich noch eine solche in dem Grenzgraben des Wilhelm Krämmer zu Ludwigsmoos, wobei die Moorfläche mit der oberen Schleusenlichte korrespondierte (übereinstimmte). Dieser Schleuse wurden die Stelläden entfremdet, sodaß der Kolonist um neue Bitte stellte, welche auch erfüllt wurde.Die Intention der Kultivierung des Donaumooses trat von 1836/37 gerade in die entgegengesetzte Richtung ein, da nun die Frucivication (Fruchtbildung) der Fläche durch Tieferlegung aller Wasserspiegel auf 4 bis 5 Fuß unter der Höhe der Moorfläche angestrebt wurde, um sowohl Erwärmung, Minderung der Reife und hauptsächlich Verbindungsfähigkeit der Fläche zu erzielen.
Nach 24 Jahren hat sich nun die Moorfläche so gesetzt, teils durch die Entwässerung, teils durch Torfstich und hauptsächlich durch den eigenen mechanischen Druck, daß die Spundwand dieser Schleuse sich bloßlegt.
Um nun in historischer Beziehung einen Rückblick für die frühere Höhe der Moorfläche zu haben, wurde ein 24 Fuß langer eichener Pfahl geschlagen in Abwägung der früheren Schleusenhöhe. Das Resulat beträgt nun dermalen 4 Fuß Setzung. Rückwärts dieses Eichpfahls wurde eine Tafel gesetzt mit der Aufschrift:
"Höhe der Moorfläche 1836"
Der Donaumoospegel wurde erst am 04. Oktober 1860 eingeschlagen, und nicht wie bisher angenommen, im Jahre 1836. Die dabei festgestellte Sackung von 1836 bis 1860 wurde damals mit 1,18 m angegeben. Heute geht man von einer jährlichen Moorsackung von 1,5 cm pro Jahr aus. Die Errichtung des Pegels hat Kosten von insgesamt 39 fl 47 kr verursacht.